Neue Sonderausstellung im Museum im Schloss:
"Ein Weltbad wie Pyrmont" - Kurstadt und Nationalsozialismus/

27. November 2025 bis 28. Juni 2026  


Das Museum im Schloss beleuchtet erstmals die bis dato nur kaum erforschte Geschichte des Nationalsozialismus in der Kurstadt. Die Sonderausstellung thematisiert die historischen Ereignisse und Prozesse Bad Pyrmonts während der nationalsozialistischen Herrschaft. Dazu gehören etwa die politische Radikalisierung, die Machtübernahme mit politischer Gleichschaltung der Gesellschaft, die Rolle der lokalen NS-Elite, der Alltag der Bad Pyrmonter Bevölkerung, die Verfolgung politischer Gegner und religiöser Minderheiten, der Ausschluss jüdischer Menschen aus der rassisch konzipierten nationalsozialistischen ‚Volksgemeinschaft‘, Krieg und Zwangsarbeit.

Der Blick auf die Mikroebene ermöglicht dabei, die lokalen Besonderheiten zu betrachten und auch Handlungsspielräume der Bevölkerung zu identifizieren. Bei der Ausstellung handelt es sich aber nicht nur um eine von vielen weiteren NS-Lokalgeschichten – sie blickt auch auf das Merkmal Bad Pyrmonts als Kurstadt. Eine vom nationalsozialistischen Bad Pyrmonter Bürgermeister Zuchold 1935 veröffentlichte Broschüre brachte es auf den Punkt: „ein Weltbad wie Pyrmont“ hieß es darin, sei samt seiner Bürgerschaft „auf Gedeih und Verderb“ mit dem „Fremdenverkehr“ verbunden. In der Ausstellung wird es also auch darum gehen, wie der Nationalsozialismus während seines Aufstiegs, seiner Herrschaftszeit und noch nach seiner Niederlage das Alltagsleben und die Entwicklung des Kurorts, seiner Einwohnerschaft und seiner Gäste samt des Badebetriebs beeinflusste. Dazu gehört auch Bad Pyrmonts Rolle als Lazarettstadt.

Die Ausstellung beruht auf den Ergebnissen eines Forschungsprojekts des Historischen Seminars der Leibniz-Universität Hannover in Kooperation mit dem Museum, das 2024/25 vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wurde. Dabei erhebt die Ausstellung keineswegs einen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet einen Einblick in bisherige Forschungsergebnisse, die stetig erweitert werden sollen. Die Ausstellung wird begleitet mit Zeichnungen von Malte Wulf.

 Infos zum Begleitprogramm finden Sie hier.

Ausstellungsorte und Öffnungszeiten

Museum im Schloss (Schloßstraße 13)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr

  • barrierefrei

"Villa am Palmengarten" (Schloßstraße 9)
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 10:30 bis 16:30 Uhr

  • nicht barrierefrei - Alle Ausstellungsinhalte aus der "Villa im Palmengarten" können über ein digitales Angebot im Museum abgerufen werden.

Geöffnet: Zweiter Weihnachtstag, Neujahr, Ostersonntag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag,

Geschlossen: Heiligabend, Erster Weihnachtstag, Silvester, 4. Januar, Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag