Übergabe des Kurtheaters Bad Pyrmont: Kulturbetrieb ist durch Vereinbarung zwischen Land und Stadt für die Zukunft gesichert 


Das Kurtheater in Bad Pyrmont geht in die Verantwortung der Stadt Bad Pyrmont über. Nach Abschluss der Sanierung der Gebäudehülle durch das Land Niedersachsen wird die Stadt den Ausbau zu einer Kulturstätte und auch den anschließenden Betrieb übernehmen. Dafür hat das Land Niedersachsen der Stadt Bad Pyrmont am (heutigen) Freitag Erbbaurechte am Grundstück des Kurtheaters bestellt. Zudem wurden Erbbaurechte für die Liegenschaften des ehemaligen Gärtnereigeländes und der Anzio-Allee/Südstraße vereinbart. Niedersachsen verpflichtet sich, die Hälfte der Ausbaukosten des Kurtheaters zu tragen, soweit diese nicht durch Förderungen Dritter gedeckt sind. Die maximale Beteiligung des Landes ist auf rund 10,5 Millionen Euro gedeckelt. Sollte im Rahmen des Ausbaus aufgrund von Entwicklungen außerhalb des Einflussbereichs der Stadt diese Grenze wider Erwarten überschritten werden, werden das Land und die Stadt über eine gemeinsame Finanzierung der Mehrkosten nachverhandeln.
Für alle drei Grundstücke erfolgte die Erbbaurechtsbestellung für eine Laufzeit von 99 Jahren und vollständig erbbauzinslos. Auch eine Entschädigung an das Land für das Gebäude Kurtheater wurde ausgeschlossen. Bad Pyrmont kann die unbebauten Grundstücke nutzen und mit daraus zu erzielenden Erträgen die Kosten für den künftigen Betrieb und die Unterhaltung des Kurtheaters mitfinanzieren. Die unbebauten Grundstücke stehen der Stadt bereits zu Beginn des Jahres 2026 uneingeschränkt zur Nutzung zur Verfügung. Beim Kurtheater gilt es zunächst noch die Fertigstellung der Sanierung der Gebäudehülle abzuwarten. Diese hat ein geschätztes Bauvolumen von 5 Millionen Euro und wird voraussichtlich bis zum Herbst 2026 dauern.

Dazu der niedersächsische Finanzminister Gerald Heere: „Das Land Niedersachsen steht zu seiner historischen Verantwortung für Bad Pyrmont und die Zukunft des Staatsbades. Das zeigt nicht zuletzt unser erhebliches finanzielles Engagement in den vergangenen Jahren. Zugleich freue ich mich, wenn nun das Kurtheater in die Hände der Stadt Bad Pyrmont übergeht und in Zukunft wieder für Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen kann. Diese geteilte Verantwortung ist in meinen Augen Ausdruck einer gelingenden Partnerschaft zwischen Land und Kommune.“
Der Bürgermeister der Stadt Bad Pyrmont Klaus Blome: „Wir freuen uns als Stadt, nach intensiven und konstruktiven Verhandlungen mit dem Land Niedersachsen eine gemeinsame Lösung für das historische Schauspielhaus Kurtheater gefunden zu haben, die es uns ermöglicht, die für Bad Pyrmont so wichtige Spielstätte wieder einer zukunfts- und tragfähigen kulturellen Nutzung zuführen zu können. Eine breite politische Mehrheit trägt dieses Vorhaben mit, das auch von der Stadt ein merkbares finanzielles, organisatorisches und personelles Engagement abverlangen wird. Mit der Übernahme der beiden Liegenschaften Anzio-Allee/Südstraße und dem ehemaligen Gärtnereigelände sehe ich ergänzend ein großes Potenzial für die Innenentwicklung unserer Stadt, die wir bestmöglich nutzen werden.“